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05 December 2025

Bitcoin: Wie aus einer Idee ein globales Vermögensgut wurde (2008–2025)

Eine kurze Übersicht über Bitcoins Weg vom Experiment zum globalen Vermögenswert. Wir zeigen wichtige Ereignisse, technische Entwicklungen und warum Bitcoin heute fest im Finanzsystem verankert ist und von immer mehr Anlegern genutzt wird.

Bevor Bitcoin zu einem Anlageinstrument wurde, stand eine grundlegende Frage im Raum: Kann man digitales Geld schaffen, das ohne Banken funktioniert und nicht von einer zentralen Stelle kontrolliert wird?

Der Erfinder, bekannt unter dem Namen Satoshi Nakamoto, veröffentlichte 2008 ein Whitepaper, das genau dieses Problem lösen sollte. Sein Ziel war ein Netzwerk, das Transaktionen direkt zwischen Menschen ermöglicht – ohne Bank, ohne Mittelsmann, ohne zentrale Autorität. Dieses Netzwerk sollte offen, transparent und sicher sein. Die Geldmenge sollte festgelegt sein, damit niemand „neues Geld drucken“ kann.

Am 3. Januar 2009 startete das System offiziell. Bitcoin war geboren. Noch kannte kaum jemand das Projekt, und es gab keinen Marktpreis. Es war ein Experiment unter Technikbegeisterten.

1. Die ersten Schritte: Bitcoin hat noch keinen Preis (2009–2010)

In den Anfangsjahren hatten Bitcoins faktisch keinen Wert, weil niemand sie kaufte oder verkaufte. Menschen testeten das System, erzeugten („minen“) neue Coins und diskutierten darüber, wie die Technik funktioniert.

Erst 2010 gab es eine Art „Durchbruch“. Ein Programmierer namens Laszlo Hanyecz schlug vor, mit Bitcoin etwas Reales zu kaufen – als Experiment. Am 22. Mai 2010 bestellte er zwei Pizzen und bezahlte dafür 10’000 BTC. Heute wird dieser Tag als Bitcoin Pizza Day gefeiert.

Damit hatte Bitcoin zum ersten Mal einen praktischen Marktpreis: rund 0.0025 USD pro BTC. Es war der Moment, an dem aus einer Idee ein handelbares Gut wurde.

2. Bitcoin wird bekannter – und zum ersten Mal instabil (2011–2013)

Als sich die ersten handelsähnlichen Websites bildeten, entstand ein echter Markt. Der Preis stieg erstmals auf über 1 USD, später sogar kurzzeitig auf über 30 USD. Doch der Markt war winzig, kaum reguliert und technisch unausgereift. Genau das führte zu starken Schwankungen. Eine dieser Plattformen – Mt. Gox – spielte dabei eine Schlüsselrolle.

Was war Mt. Gox?

Mt. Gox war damals die weltweit grösste Handelsplattform für Bitcoin. Dort liefen zeitweise über 70% des gesamten Handelsvolumens. Sie funktionierte im Prinzip wie eine Börse: Menschen konnten Bitcoins kaufen oder verkaufen.

2011 kam es zu ersten Sicherheitsproblemen. 2014 folgte dann der endgültige Zusammenbruch:

  • Ein grosser Teil der dort gelagerten Bitcoins wurde gestohlen
  • Die Plattform musste Insolvenz anmelden
  • Viele Nutzer verloren ihre Guthaben

Der Mt.-Gox-Kollaps war ein gewaltiger Schock. Er zeigte, wie jung und verletzlich das gesamte Ökosystem war. Gleichzeitig wurde aber deutlich:

Das Bitcoin-Netzwerk selbst funktionierte weiter. Die Technik blieb intakt – nur die Handelsplattform war gescheitert.

3. Die Phase des weltweiten Interesses (2013–2017)

In den folgenden Jahren stieg das Interesse stark an. Medien berichteten regelmässig darüber, mehr Menschen eröffneten Bitcoin-Wallets, und in vielen Ländern begannen Behörden erstmals darüber nachzudenken, wie man mit Kryptowährungen umgehen sollte.

2016 wurde die Menge neuer Bitcoins, die durch Mining erzeugt werden, halbiert – ein Ereignis, das alle vier Jahre stattfindet und „Halving“ genannt wird. Dadurch wird Bitcoin langfristig knapper.

Ende 2017 erreichte Bitcoin einen bis dahin unglaublichen Preis von nahezu 20’000 USD. Damit wurde er endgültig zu einem global bekannten Phänomen.

4. Ernüchterung und Professionalisierung (2018–2020)

Nach dem rasanten Anstieg 2017 folgte ein deutlicher Preisrückgang. Viele sprachen von einer „Blase“, die geplatzt sei.

Doch in dieser Phase passierte etwas Entscheidendes:

  • Börsen und Handelsplätze wurden sicherer
  • Regulierungsbehörden entwickelten klarere Regeln
  • Professionelle Verwahrdienste entstanden
  • Immer mehr institutionelle Investoren beobachteten das Asset

Bitcoin bewegte sich langsam, aber stetig in Richtung professionelles Marktumfeld.

2020 änderte sich die Lage erneut. Die Corona-Pandemie löste weltweite wirtschaftliche Unsicherheit aus. Regierungen und Zentralbanken reagierten mit sehr lockerer Geldpolitik – und viele Anleger begannen, Bitcoin als Schutz vor Inflation zu betrachten. Der Preis stieg deutlich an.

5. Ein neues Marktumfeld: Regulierung, Zinsen und globale Unruhe (2021–2023)

Die Jahre nach der Pandemie waren turbulent – für Bitcoin, aber auch für die globale Wirtschaft insgesamt.

Zentralbanken erhöhten die Zinsen, um die Inflation zu bekämpfen. Das führte dazu, dass riskantere Anlagen unter Druck kamen. Auch Bitcoin verlor deutlich an Wert. Gleichzeitig gerieten mehrere grosse Kryptounternehmen in Schwierigkeiten oder gingen pleite.

Diese Ereignisse erschütterten das Vertrauen mancher Anleger. Trotzdem hatte die Zeit auch eine positive Seite:

  • Regulatorische Vorgaben wurden klarer
  • Unternehmen mussten strengere Sicherheitsstandards einführen
  • Marktstrukturen wurden transparenter

6. Der Wendepunkt: Bitcoin-ETFs und die Verbindung zur klassischen Finanzwelt (2024–2025)

2024 galt als Meilenstein für die gesamte Branche: Die ersten Spot-Bitcoin-ETFs wurden zugelassen.

Warum ist das wichtig?

2024 markierte eine der wichtigsten Veränderungen in der Geschichte von Bitcoin:

Die Zulassung der ersten Spot-Bitcoin-ETFs.

Damit war es erstmals möglich, Bitcoin über reguläre Wertpapierdepots zu kaufen – ohne Wallet, ohne Keys, ohne technische Hürden. Das senkte die Eintrittsbarrieren enorm und führte zu einer völlig neuen Nachfragewelle, insbesondere von institutionellen Investoren.

Diese Entwicklung trug dazu bei, dass Bitcoin im Jahr 2025 ein neues Allzeithoch erreichte mit einem Wert von über 125 Tausend USD.

Es war ein starkes Signal dafür, dass Bitcoin nicht mehr nur ein spekulatives Phänomen ist, sondern nun fest in der globalen Finanzwelt verankert ist.

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